„Ideen junger Wissenschaftler sind Treibstoff für die Welt von morgen“
Auf Einladung der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) und der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) diskutierten am Dienstag in Wiesbaden fünf junge Akademiker Lösungsansätze für wichtige Themen unserer Zeit. „Deutschland braucht mehr Wissenschaftler, um als rohstoffarmes Land nicht den Anschluss an andere Länder zu verlieren. Forschung steht am Anfang jeder Wertschöpfung“, so Karl-Hans Caprano, Unternehmer und Vizepräsident der VhU. 150 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Bildung nahmen an der Diskussion teil.Wenn sich Deutschland öffentlichkeitswirksam auf die Suche nach neuen Musik-Superstars macht, dann sollte man den Kandidaten viel Glück wünschen. Am Versuch, durch den Einsatz der eigenen Fähigkeiten eine Karriere zu starten kann schließlich auch Professor Dr. Hans Tietmeyer, Kuratoriumsvorsitzender der INSM nichts Falsches erkennen. Man sollte jedoch nach seiner Auffassung nicht vergessen, dass sich „Superstars“ nicht nur auf den Showbühnen und im Scheinwerferlicht finden, sondern auch in Laboren, Hörsälen und Bibliotheken. Sie arbeiten an renommierten Instituten und Universitäten, bringen ihre Kompetenzen in große Traditionsunternehmen ein oder haben sich mit einer innovativen Geschäftsidee selbstständig gemacht.
Diese jungen Gesichter sind in der Öffentlichkeit aber meist unbekannt, denn ihnen bieten sich nur wenige Plattformen ihre Forschungsergebnisse, Gedanken und Ansichten außerhalb der Wissenschaftssphäre mitzuteilen. „Wir sollten diesen Stimmen jedenfalls mehr Gehör schenken, denn ihre Ideen sind der Treibstoff für die Welt von morgen“, so Tietmeyer.
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft hat auf diesen Umstand jüngst mit einer Buchveröffentlichung aufmerksam gemacht. Der Sammelband „Deutschlands wahre Superstars – 50 Entwürfe für die Welt von morgen“ enthält Aufsätze von hoffnungsvollen Jungforscherinnen und Jungforschern. Diese beschreiben ihre Arbeit und legen offen, was sie antreibt.
Der Betriebswirtschaftler Christoph Schneider aus Bietigheim-Bissingen engagiert sich seit seinem 13. Lebensjahr für die Umwelt. Heute betreibt er im Internet über 1000 Seiten mit aktuellen Infos zu Umwelt- und Naturschutzthemen. Mobiltelefon, E-Mail und Suchmaschinen im Internet sind Alltag. Möglich machen die Kommunikationstechnologien leistungsfähige Prozessoren. Damit sie in Zukunft noch schneller sind, forscht Physikerin Bernadett Kunert in Marburg an Halbleitern. Christian Schreckhuber, Biologe aus Frankfurt, hat eine Vision. „Wir könnten alle ohne größere geistige und körperliche Gebrechen 100 Jahre alt werden.“ Der Wissenschaftler untersucht die Mechanismen des Alterns. Dies sind nur drei Beispiele, die beweisen: Deutschland ist auch heute noch ein Forscherland!
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